
von Melanie van den Berg
Das ist wahrscheinlich eines der schwierigsten Dinge … loszulassen.
Den Groll, an dem wir festhalten, loszulassen.
Das Recht loszulassen, mit etwas recht zu haben.
Die Bitterkeit loszulassen.
Wenn wir an der Ungerechtigkeit festhalten, die uns angetan wurde, und an der Verletzung im Herz, dann sind unsere Hände so fest verschlossen, dass wir Gottes gute Gaben nicht empfangen können.
In unserer Hand (oder unserem Herzen) ist kein Platz, um das zu empfangen, was Gott für uns vorbereitet hat: Nämlich ein Geschenk oder Gnade oder Wiederherstellung und Heilung unseres Herzens.
Kolosser 3,13b „Wenn du an jemandem etwas auszusetzen hast, dann setze die gleiche Gabe der Vergebung frei über sie.“ ¹ ²
Wir sagen oft und manchmal sehr schnell: „Ja, ich vergebe dieser Person.“ Wir sagen es aus Pflichtgefühl oder aus Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Es ist natürlich unsere Pflicht, dass wir das tun, was in Gottes Wort steht.
Aber ich denke, es gibt mehr als „reinen Gehorsam“, wenn mir bewusst wird, wie sehr Jesus mich liebt, wie sehr ER MIR vergeben hat und dass ER MIR auch in Zukunft vergeben wird.
Ich muss mich daran erinnern, dass ich IMMER von Gott geliebt bin.
Kolosser 3,12a: „Ihr seid allezeit und innig von Gott geliebt!” ²
Es ist wichtig, dass ich die Wahrheit in Gottes Wort für mich in Anspruch nehme, die besagt, dass ich eine neue Schöpfung bin.
Kolosser 3,10: „Denn ihr habt das Leben einer neuen Schöpfung erlangt, das ständig erneuert wird in das Abbild dessen, der euch geschaffen hat, und euch die volle Offenbarung Gottes schenkt.” ²
Dann ändert sich meine Perspektive. Ich beginne, mich selbst mit den Augen Jesu zu sehen. Ich werde mir Seiner Barmherzigkeit und Gnade bewusst.
Aber erst wenn ich loslasse, ist meine Hand offen, um die guten Gaben zu empfangen, die Gott für mich hat.
Ich möchte mehr Platz für Jesus in meinem Leben schaffen.
Ich denke oft viel zu viel darüber nach, was andere denken könnten und das macht mich abhängig von anderen.
Das kann gefährlich werden, weil ich dann versuche, das zu tun, was andere von mir erwarten und ich dadurch versuche, anderen zu gefallen.
Stattdessen will ich mich fragen:
– Was will Gott eigentlich?
– Wie sieht Er mich?
– Was möchte ER durch mich tun?
Kolosser 3,12b: „So bekleidet euch nun mit den Tugenden Gottes, denn ihr seid von Gott auserwählt, heilig zu sein.“ ¹ ²
Wow, es ist unsere Bestimmung, heilig zu sein – heilig zu leben.
Dazu muss ich aber nicht nur „gehorsam” loslassen, sondern auch die Wahrheit Jesu über mein Leben in mich eindringen lassen. Ich muss Jesu Gaben und die Gnade, die Er für mich und auch für Dich hat, annehmen.
Er lässt uns nicht mit leeren Händen dastehen und sagt: „Okay, das ist gut, dass Du losgelassen hast” und nun überlege Dir, wie Du mit dieser Situation umgehen kannst. ER gibt uns Heilung – ER gibt uns eine neue Perspektive.
Wenn wir an einem Ort sind, an dem wir nahe an Jesus sind, in Seiner Gegenwart, in Seiner Wahrheit, dann fällt es uns leichter, loszulassen. Wir verstehen dann, dass SEINE Liebe, SEINE Freundschaft und SEINE Nähe so viel wertvoller sind als alles, was wir woanders bekommen können.
WIR SIND (nach Kolosser 3,10-13):
- von Gott in Sein Ebenbild geschaffen
- mit der vollen Offenbarung Gottes beschenkt
- immer und innig von Gott geliebt
Wir sind zum HANDELN aufgerufen:
- Bekleidet euch mit den Tugenden Gottes, denn wir sind auserwählt, HEILIG zu SEIN.
- Nehmt euch Zeit, in Seiner Gegenwart zu sein.
- Nehmt euch Zeit zuzuhören.
- Gebt euch ganz hin: Körper, Seele und Geist
Wie wir alle wissen, ist dies keine einmalige Entscheidung – es ist eine tägliche Aufgabe.
Ich möchte lernen, loszulassen … noch schneller. Wie ist es bei Dir?

References: Bible – HFA und Elberfelder und The Passion Translation; Inhalt inspiriert durch eine Predigt von Maria Fiechter (Gebetshaus Thun, Schweiz)
1= Hervorhebung durch den Autor
2= wörtlich übersetzt aus der engl. The Passion Translation
Illustration “Hände” von Melanie van den Berg