von Rev. Gayle Claxton
Ich denke eines der schwierigsten Dinge im Leben mit denen man zurecht kommen und umgehen muss, sind die immer wieder gebrochenen Versprechen von geliebten Menschen. Ich bin sicher, dass wir alle schon einmal in einer Situation waren, in der wir die folgenden Worte von jemanden gehört haben, den wir lieben, dem wir geglaubt und vertraut haben: „Ich verspreche dir, es wird nie wieder geschehen“ oder eine andere Variante eines solchen Versprechens, das nach einiger Zeit doch wieder gebrochen wird und wir wieder an der gleichen Stelle stehen mit unserem Zweifel, mit Schmerzen und einem gebrochenen Versprechen.
Wie bewältigen wir das? Wie verhindern wir, dass sich unser Herz verhärtet gegenüber dieser Person, besonders wenn es ein naher Freund oder noch schlimmer, ein Familienmitglied ist?
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir alle Menschen sind und dass wir alle Fehler usw. machen, aber genauso wichtig ist es von der Person zu erwarten, dass sie sich an das hält, was sie verspricht und folglich Verantwortung dafür übernimmt. Viele werden sagen: Das ist einfacher gesagt als getan! Ich stimme überein! Dennoch müssen wir auch Entscheidungen treffen, die uns nicht immer an den Punkt führen, an dem wir das Gefühl haben, dass es keine Hoffnung mehr gibt.
Als ich vor vielen Jahre fast fünf Jahre lang durch ein tiefes Tal in meinem Leben ging, hörte ich diese Worte so oft „Ich verspreche dir, es geschieht nie wieder“. Zunächst glaubte ich es, bis es wieder und wieder und immer wieder geschah, bis zur völligen Verzweiflung. Wie bin ich also damit umgegangen?
Erstens habe ich realisiert, dass meine Wut auf diese Person das Problem auch nicht lösen würde. Ich habe realisiert, dass der Versuch jemanden mit Zwang zu ändern, nicht funktionieren würde. Ich habe bemerkt, dass ich in meiner Wut zugelassen habe, dass Bitterkeit meine Gespräche mit dieser Person beherrschte, was sich negativer auf mich auswirkte, als alles Positive in dieser Situation.
Zweitens wusste ich, dass einfach weggehen, welches eine starke Option in diesem Moment war, mich verletzt und offen für weiteren Schmerz und Ärger zurücklassen würde.
Drittens stellte ich fest, dass die Schuldzuweisungen beim Umgehen mit dieser Situation überhaupt nicht effektiv waren, sondern die Kluft nur noch vertieft haben.
Es gab noch viel mehr Emotionen, mit denen ich manchmal auf einmal und manchmal sogar täglich umgehen musste. Was war also die Lösung, die ich in dieser Zeit fand?
Ich fand heraus, dass wir alle Fehler machen und es nicht fertigbringen, vollkommen zu sein. Ich habe aber die Tatsache nicht geleugnet, dass Menschen Verantwortung übernehmen müssen und dass schloss mich mit ein. Warum? So dass ich mich besser fühlen und auch nur ein bisschen meine Gefühle rechtfertigen könnte? Nein, ganz und gar nicht, sondern damit die, nennen wir sie die „Versprechensbrecher“, es nur ein wenig verstehen würden, welchen Schaden und Schmerz sie verursachen, indem sie ihr Wort nicht einhalten. Dadurch würden sie möglicherweise einen kleinen Einblick in den Schaden bekommen, den ihre Entscheidungen auf andere haben könnten.
So, was sind also die praktischen Schritte, die ich unternahm? Ich bin zu meinem Zufluchtsort gegangen – zum Wort Gottes – und ich habe die Bibelstellen mit den Verheißungen studiert, die Gott uns gegeben hat – Er, der Seine Versprechen hält und der NIEMALS Sein Wort zurücknimmt, das Er uns versprochen hat. Ich habe diese Verheißungen durchgelesen und den Heiligen Geist gebeten, mein Herz in den Bereichen zu berühren, in denen auch ich ein Versprechensbrecher gegenüber Ihm war und bat Ihn um Vergebung. Da auch ich nicht ohne Sünde bin, wäre es töricht von mir, den ersten Stein zu werfen.
Als ich Sein Wort las, sah ich alles, was Gott mir für alle Situationen meines Leben versprochen hat. Ich erkannte auch all meine Mängel und konnte durch die Kraft des Heiligen Geistes meinen richtenden Geist, meine Wunden, meinen Schmerz und die ganze Enttäuschung loslassen. Ich habe zugelassen, dass der Heilige Geist an mir arbeitet und zuerst mich heilt. Es war ein täglicher Prozess und ich musste mich jeden Tag auf die Gnade verlassen, die mir versprochen wurde, da die Situation des gebrochenen Versprechens noch da war. Tatsache war, das Dinge getan wurden, die man nicht umkehren konnte und mit denen ich auch jeden Tag konfrontiert wurde.
Ich ging noch einmal mit den Betroffenen an die Sache heran, betete und vergab und setzte meine Ziele wieder auf die Erwartung, dass ihre neuen Versprechungen erfüllt werden, nur um Wochen später wieder in Stücke zu zerbrechen. Was soll ich also tun? Soll ich eine solche Person weiter gewähren lassen, die wirklich nicht die Absicht oder die Bereitschaft hat, sich zu ändern, sondern deren Versprechen nichts als bloße Worte sind, um eine schwierige Situation zu beschwichtigen? Nein, hier erreichen wir einen Scheideweg in Beziehungen, Freundschaften oder wie wir es auch nennen wollen, wo ich mich für mein geistliches Wohlergehen, meine emotionale Stärke und meinem Wert als Person entscheiden muß. Und das ist genau der Punkt, an dem es richtig schwierig wird, eine Entscheidung zu treffen. Es ist nicht leicht, aber zur Erkenntnis zu kommen, dass nicht alle meine Beziehungen/Freundschaften gesund sind und sich dafür zu entscheiden, sie zu verlassen, verlangt nicht nur Mut, sondern auch Entschlossenheit und Vertrauen in den Heiligen Geist, dass ER mich durchträgt und sich auf Seine Verheißung zu verlassen, die besagt: „Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“ (Hebräer 13,5b ELB).
Er ist derjenige, der zu meinem Herzen sagt: „Meine Verheißungen sind Ja und Amen“. Der Gott, der sagt, dass Sein Auge auf den Spatz gerichtet ist, Er wacht über mich! Und jetzt diese Situation mit all den Gefühlen und Emotionen, die ich spüre, IHM zu übergeben. Diese Form des Vertrauens ist eine starke Entscheidung!
So lange wir uns von der Vergangenheit lösen, sie Jesus zu Füßen legen und uns in Seine Hände begeben, wird Er uns, wie Er es versprochen hat, bewahren!
Ich habe realisiert, dass manche Leute und Freundschaften nur für eine bestimmte Zeit und andere für das ganze Leben sind. – Verlasse diejenigen, die nur für eine bestimmte Zeit da sind, wenn die Zeit vorbei ist – denn es gibt eine neue Zeit mit neuen Dingen – und diejenigen die für das ganze Leben da sind, werden auch im Tal mit Dir sein – ohne irgendetwas zu fordern, Dich aber unterstützen und sich mit Dir freuen, wenn Du auf den Berggipfeln stehst.
Lass also nicht zu, dass ein Leben mit „gebrochenen Versprechungen“ Dich aufhält, sondern vergebe und lass los und im Prozess wird der Heilige Geist Dir sagen, dass Er bei Dir sein wird!