von Elana Shaw
Nichts begeistert mich mehr, als zu sehen, dass es dem Leib Christi gut geht. Es ist etwas ganz Besonderes, zu erleben, wie ein gesunder, gefestigter Leib Christi seinen Auftrag erfüllt.
Ich wurde in einer Gemeinde errettet, deren Vision es war, „Nationen und Generationen durch Jüngerschaft, Leiterschaftsschulungen und Gemeindegründung zu erreichen“. Das war es. Das war, womit die Gemeinde am meisten Erfolg hatte, und darauf haben wir uns alle konzentriert.
Mir persönlich schlägt das Herz immer ein bisschen höher, wenn es um die „Entwicklung von Leiterschaftspotential“ geht. Ich glaube, wenn man sich darauf konzentriert, jungen Gläubigen die Möglichkeit zu geben, in einem gesunden Tempo zu wachsen und zu Nachfolgern Jesu zu reifen, die sich nicht so leicht gekränkt fühlen, die sich nicht darüber ärgern, wie viele Fehler das Lobpreisteam macht, oder sich von den menschlichen Schwächen der Pastoren ablenken lassen, dann wird man blühende Gemeinschaften sehen. Eine solche Gemeinde konzentriert sich auf Christus, nicht Menschen – und Menschen werden zu Christus gezogen.
Während Jesus auf der Erde wandelte, verbrachte Er die meiste Zeit damit, in Seine Jünger zu investieren. Sein Hauptaugenmerk lag darauf, Seine Nachfolger so auszurüsten, dass sie Sein Wort und Seine Taten weiterführen konnten, wenn Er nicht mehr bei ihnen war. Und was war das für eine Aufgabe! Jesus wählte keine reifen und gebildeten Menschen als Apostel aus. Um nur einige zu nennen: Er wählte einen Zöllner aus, der bei den anderen Jüngern nicht sehr beliebt war; Brüder, die für Ihre Zornausbrüche bekannt waren; einen Zweifler, dem es schwerfiel, Ihm zu vertrauen; jemanden, von dem Jesus wusste, dass er Ihn verraten würde und einen Eiferer, der zu Gewalt neigte und die Lehren der jüdischen Rabbiner, die für den Frieden eintraten, ignorierte.
Doch durch Seine Lehre und Jüngerschaft (indem Er mit ihnen ging) verwandelte Jesus diese seltsame Gruppe von Menschen in die Zwölf, die die ganze Welt veränderten …
Es sollte also nicht überraschen, dass die Bibel ganz klar sagt, dass wir Hirten für die Herde sein sollen.
1 Die Ältesten unter euch nun ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus ⟨und⟩ auch Teilhaber der Herrlichkeit, die offenbart werden soll: 2 Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, Gott gemäß, auch nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern bereitwillig, 3 nicht als die, die über ihren Bereich herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet! 4 Und wenn der Oberhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr den unverwelklichen Siegeskranz der Herrlichkeit empfangen. 1. Petrus 5,1-4 ELB
Wie können wir „Hirten für die Herde“ sein?
Ich denke, es ist wichtig, das Konzept des Hirtendaseins zu verstehen. Was ist ein Hirte?
„Eine Person, die die Schafe hütet, weidet und bewacht …“
Was sind nun die praktischen Möglichkeiten, „Schafe zu hüten, zu weiden und zu bewachen“?
- Wir müssen die Bedürfnisse anerkennen
Die Anerkennung der Bedürfnisse der Menschen, die zu unseren Gemeinden gehören, ist der erste Schritt sie zu führen. Dabei geht es nicht nur um körperliche Bedürfnisse oder die Versorgung von Witwen und Waisen, sondern auch um emotionale und geistliche Nöte, damit die Menschen in Christus heil werden können.
Erlösung ist wunderbar und das Wichtigste, aber wir müssen auch unsere Hand ausstrecken, um einem Bruder oder einer Schwester mit einer physischen Not zu helfen.
Ein Pastor, den ich sehr gut kenne und der ein guter Freund von mir ist, begann seinen beruflichen Werdegang als Lehrer an einer weiterführenden Schule. Er gab einen großen Teil seines Einkommens aus, um Essen und Kleidung für Schüler zu kaufen, die erkennbar hungrig und bedürftig waren, „denn“, so sagte er, „sie werden sich nie auf mathematische Grundbegriffe konzentrieren und sie begreifen können, wenn sie hungrig sind oder ihnen kalt ist …“.
Wir können uns nicht nur um geistliche Bedürfnisse kümmern, so wie wir uns auch nicht nur um körperliche Bedürfnisse kümmern können. Als Leib Christi müssen wir anerkennen, dass manche Menschen reich an materiellen Dingen, aber arm im Geist sind. Genauso wie manche Menschen einen Reichtum an geistlicher Weisheit haben, aber hungrig zu Bett gehen. Wir müssen für beide sorgen und uns darum kümmern.
- Versorgung ist von höchster Wichtigkeit
Den Leib Christi zu „ernähren“, bedeutet, Nahrung für ihre Seelen bereitzustellen. Die Bibel sagt klar, dass Christen mit „Milch“ genährt werden müssen, bis sie reif sind, „feste Speise“ zu verdauen. Das geschieht nicht von heute auf morgen; zuweilen brauchen manche Menschen viel Zeit, bis sie so weit sind. Als Leiter benötigen wir Weisheit und Unterscheidungsvermögen, um die uns anvertrauten Menschen zur Reife zu führen, ohne etwas zu erzwingen und zu riskieren, dass ihr Wachstum beeinträchtigt wird.
Der einzige Weg, um sicherzustellen, dass junge Christen nicht Kleinkinder bleiben, besteht darin, sie mit der Wahrheit des Wortes Gottes auszurüsten. Es ist äußerst wichtig, Zeit und Mühe in den Leib Christi zu investieren, um reife Christen hervorzubringen, die auch unter den schwierigsten Umständen standhaft bleiben werden.
Ich frage mich immer, wie es Menschen ergehen würde, wenn sie für Gott an die entlegensten Orte geschickt würden. Wären sie stark genug, um Isolation zu ertragen? Gefangenschaft? Verfolgung? Wie können wir in Christen investieren, dass sie nicht erschüttert werden oder in Sünde zurückfallen, wenn sie nicht von anderen Gläubigen umgeben sind?
Wir müssen es fördern, dass junge Christen auf den „Geschmack“ für das Brot des Lebens kommen. Sie müssen lernen, sich am Wort Gottes zu laben, das sie durch jede noch so schwierige Lebenssituation hindurchträgt.
- Wir müssen einen geschützten Ort der Zugehörigkeit bereitstellen
„Beschützen“ bedeutet „bewachen, um vor Schaden oder Verletzung zu schützen“.
Auch wenn Menschen Christus nachfolgen, werden sie dennoch verletzt und enttäuscht. Sie können innerlich zerbrechen, während sie jeden Sonntagmorgen in der Gemeinde „Halleluja“ singen. Menschen sind gut darin, sich zu verstellen. Wie sollen wir jemals wissen, ob es Menschen wirklich gut geht, wenn sie sich nicht sicher fühlen, ihre tiefsten Verletzungen, Ängste und Misserfolge mit uns in einem Umfeld zu teilen, das frei von Verurteilungen ist?
Es ist eine große Aufgabe, den Menschen einen Ort anzubieten, an dem sie frei über ihre Sünde sprechen können, aber sich nicht frei fühlen, in dieser Sünde weiterzumachen. Wie können wir sicherstellen, dass Menschen sich voll und ganz geliebt und angenommen fühlen, ohne dass wir über sündiges Verhalten hinwegsehen oder Kompromisse bei der Wahrheit eingehen?
Ich denke, die Antwort liegt in Vers 3 unseres Bibeltextes: „nicht als die, die über ihren Bereich herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet“.
Menschen sind niemals unser Besitz, und wir können weder sie noch ihre Entscheidungen kontrollieren. Sie werden automatisch von einem Leben angezogen, das für Jesus gelebt wird. Sie werden die Frucht unseres Lebens und unserer Arbeit sehen und entscheiden, ob sie diese Frucht auch kosten wollen. Sie werden gute und verlässliche Ratschläge von jemandem erhalten, der „seinen Worten Taten folgen lässt“. Wir müssen solche Menschen sein, die über jeden Vorwurf erhaben sind, damit wenn sie vor uns zusammenbrechen, wir sie voller Zuversicht (ohne jede Verurteilung) mit der Wahrheit ermutigen können. Durch das Zeugnis unseres eigenen Lebens werden sie unseren Rat respektieren und annehmen.
Oh, wie wunderbar wäre es, wenn der Leib Christi ein Ort wäre, zu dem jeder in Zeiten der Not rennen würde? Wie herrlich wäre es, wenn wir ein unversehrtes und gesundes Volk wären, das sein Herz vor Ärger hütet? – Menschen, die nach der Wahrheit suchen, auch wenn es schwerfällt. Menschen, die danach streben, in rechter Stellung vor Gott zu leben, die das befreiende vollendete Werk des Kreuzes verstehen und annehmen und deren einziges Ziel es ist, unserem Erlöser Ehre zu bringen, indem sie anderen dienen, wie unser König diente.
Das können wir! Indem wir in unsere Brüder und Schwestern investieren und sicherstellen, dass sie zu Menschen heranreifen, die ein Leben führen, das ihrer Berufung würdig ist!
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