von Samara Föhlisch

Als ich jünger war, wurde mir gesagt, dass ich in der Gemeinde „arbeiten sollte“, denn sonst würde Gott sauer auf mich sein. Jahrelang habe ich geglaubt, dass das die Wahrheit ist. Ich habe geglaubt, dass ich besser sein würde als die anderen, wenn ich sonntags früh aufstehe, um in die Gemeinde zu gehen und den Kindern zu dienen, und dass ich dadurch beliebter und wichtiger werden würde.

Ich war immer frustriert und unmotiviert, weil ich das Gefühl hatte, dass ich nicht genug Anerkennung für alles, was ich tat, bekam. Ich habe Gott und auch mich selbst gefragt, warum das so ist. Ich arbeitete hart und tat alles, was ich konnte, um Gutes zu tun und dem Herrn zu dienen, aber ich fühlte mich trotzdem leer und war ständig müde. Als Frau glaubte ich, dass ich nur mit Kindern arbeiten könnte, was nebenbei gesagt, ein wunderbarer Dienst ist. Ich war überzeugt, dass ich nichts anderes tun könnte, um Gott in der Gemeinde zu dienen, und dass der Kinderdienst meine einzige Option sei.

Eine Begegnung im Ausland

2015 verbrachte ich ein Jahr in Brasilien und arbeitete in einer Kindertagesstätte. Während dieser Zeit hatte ich meine tiefste Begegnung mit Gott. Der Herr zeigte mir, wer ich in Seinen Augen bin. Er führte mich durch einen Prozess, in dem Er begann, mich für Seine Bestimmung und für Sein Reich zu formen. Als ich 2016 nach Deutschland zurückkehrte, fühlte ich mich so fehl am Platz. Ich gab meiner Gemeinde die Schuld, weil sie mich (in meinen Augen) bei meiner Rückkehr nicht gut aufgenommen hatte und somit beschloss ich zu gehen. Es war viel einfacher, zu tun was ich wollte, anstatt der Gemeinde in meiner Freizeit zu dienen. Ich hatte ohnehin schon eine Vollzeitstelle als Krankenschwester.

Ich dachte wirklich, ich tue das Richtige für mich, aber ich fühlte mich immer noch leer und innerlich erschöpft. Ich erinnerte mich an alles, was Gott in meinem Leben getan hatte, während ich in Brasilien war, und begann zu verstehen, dass Er Sein Werk nicht unvollendet lässt. Aber ich musste meinen Teil beitragen. Ich musste mich nach dem ausstrecken, was Er für mich vorbereitet hatte.

Ich dachte wirklich, ich tue das Richtige für mich, aber ich fühlte mich immer noch leer und innerlich erschöpft.

Samara Föhlisch

Die Rückkehr

Ich begann also wieder in die Gemeinde zu gehen und Ausschau nach anderen Dingen zu halten, die ich tun konnte, außer dem Kinderdienst. Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Der Kinderdienst ist wunderbar und sehr wichtig, und ich habe viel gelernt, während ich dort diente, aber es war nicht mehr das Richtige für mich.

Während dieser Zeit, in der ich verschiedene Wege und Möglichkeiten auslotete, dem Herrn zu dienen, ging ich mit einer Freundin zu einem Medien-Dienst-Treffen. Ich war mir sicher, dass ich nicht talentiert genug war oder dass ich jemals etwas so Kompliziertes und „Wichtiges“ tun könnte und begleitete meine Freundin zum Spaß. Doch Gott hat Seine Wege und die sind erstaunlich. Er benutzte diese Freundin und meinen „Scherz“ als Gelegenheit, mir zu zeigen, wie viel mehr in mir steckt. Ich hätte nie gedacht, dass ich Gott mit so viel Freude dienen kann, auch wenn ich nicht direkt mit Menschen arbeite. Ich war wirklich erstaunt …

Neues über mich selbst entdecken

Im Medienteam habe ich eine ganz neue Seite an mir entdeckt. Ich erstelle die Grafiken für die Gottesdienste, verwalte die Social-Media-Konten und habe auch das Livestreaming übernommen – etwas, das ich mir nie hätte träumen lassen!

Ich begann zu verstehen, dass es für Gott nicht wichtig ist, in welchem Bereich ich in der Gemeinde tätig bin. Er möchte, dass ich aus Liebe und Leidenschaft für Ihn arbeite – nicht aus Pflichtgefühl und um zu verhindern, dass Er böse auf mich ist. Als mir das klar wurde, begann ich wirklich, die Arbeit für den Herrn und den Dienst in der Gemeinde zu genießen. Ich entdeckte, dass, wenn ich aus tiefstem Herzen mein Bestes für Ihn tat, Er mich stärkte, und die ganze Erschöpfung verschwand. Ich begann zu begreifen, woher meine Kraft wirklich kommt.

Lebensverändernde Offenbarungen

An diesem Punkt bekam Kolosser 3,23 eine neue Bedeutung für mich.

Bei allem, was ihr tut, arbeitet von Herzen, als würdet ihr dem Herrn dienen und nicht den Menschen! (NeÜ)

Ich fing an, Ausschau danach zu halten, was Gott für mich vorbereitet hatte und nicht nach dem, was ich für das Beste hielt!

Anfang 2021 betete ich zu Gott und bat Ihn, mir eine Arbeit zu geben, bei der ich Ihm täglich mit der Kreativität dienen kann, die Er mir geschenkt hat und ich kann nur sagen: Gott kennt alle Einzelheiten!

Er hat mir nicht nur einen Ort gegeben, an dem ich kreativ sein und meine Fähigkeiten jeden Tag weiterentwickeln kann, sondern auch eine Arbeit, bei der ich täglich lernen kann, meine beste Version als Sein Kind und als Leiter zu werden.

Durch meine Arbeit in der Medienabteilung von Voice in the City habe ich das Vorrecht, kreativ zu sein und meine von Gott gegebenen Talente einzusetzen. Der Herr gibt mir immer wieder neue Fertigkeiten, und ich lerne von zwei erstaunlichen Frauen Gottes, von Dr. Rev. Suzette Hattingh, der Gründerin, und Dr. Rev. Gayle Claxton, der Mitgründerin unseres Dienstes. Gott gibt mir die Möglichkeit zu lernen, was es wirklich bedeutet, für Gott zu arbeiten und nicht für Menschen. Es ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich, denn wenn Du für Gott arbeitest, entwickelt sich Dein Charakter und Du lernst deine wahre Identität in Christus kennen!

Voice in the City/Stimme der Stadt e.V. ist eine konfessionsübergreifende, internationale Missionsorganisation, die am 1. Januar 1997 von Rev. Dr. Suzette Hattingh und Rev. Gayle Claxton gegründet wurde. Wir setzen uns für eine Seele genauso ein wie für Massen und strecken uns zu den Verlorenen aus, um sie auf jede mögliche Weise zu erreichen. Wir sind bestrebt, bei allem, was wir tun, unter dem Banner der Dienerschaft zu arbeiten, mit einer globalen Vision und einem Herzen auch für unsere Umgebung.