ABIGAIL, eine Frau des Glaubens

von Jackie Eames

Wer war Abigail?

Abigail stammte aus einer wohlhabenden Familie und lebte in Karmel. Sie war eine junge Frau von schöner Gestalt und mit klarem Verstand. Abigail zeigte wahren Glauben und Mut, selbst im Angesicht von Gefahr.

Sie war eine bescheidene Frau, verheiratet mit einem älteren, wohlhabenden Schurken namens Nabal. Sein Name bedeutete „Torheit“. 1. Samuel 25 erzählt Abigails Geschichte von Unterordnung und Befreiung.

David in der Wüste

David war in Gefahr. Samuel war Davids wichtigster Beschützer und Berater am Hof von König Saul, doch nun war er gestorben. David war ein kluger junger Mann, was Saul sehr wohl bewusst war. Saul wusste, dass die einzige Möglichkeit, die er hatte, um ihn loszuwerden, darin bestand, ihn vom Hof zu vertreiben. So landete David in der Wüste, auf der Flucht vor Saul, und brauchte dringend etwas zu essen.

Er wusste, dass bei Nabal ein Fest anlässlich der Schafschur im Gange war und ein Festmahl stattfand. So beschloss David, einige seiner Männer zu Nabal zu senden, und ihn zu grüßen: „und sagt so: Lebe lange! Friede sei mit dir und Friede mit deinem Haus … Ich habe gerade gehört, dass ⟨du⟩ Schafscherer bei dir ⟨hast⟩. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammengewesen, wir haben ihnen nichts zuleide getan, und nicht das Geringste ist von ihnen vermisst worden all die Tage, die sie in Karmel gewesen sind. Frag deine Leute, sie werden es dir bestätigen! Lass die Leute in deinen Augen Gunst finden, denn wir sind an einem Festtag gekommen! Gib nun deinen Knechten und deinem Sohn David, was deine Hand findet!“ 1. Samuel 25,6-8 (ELB).

David war gut zu Nabals Hirten gewesen, hatte ihnen nichts zuleide getan und nicht das Geringste wurde von ihnen vermisst. Die Bitte mag höflich formuliert gewesen sein, aber Nabal sah sie dennoch als Bedrohung an. Nabal antwortete den Dienern und beleidigte David: „… Wer ist David, und wer ist der Sohn Isais? … Und ich sollte mein Brot und mein Wasser nehmen, mein Geschlachtetes, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es Männern geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?“ 1 Samuel 25,10-11 (ELB)

David war aufgebracht

Als David die Worte Nabals hörte, wurde er zornig und befahl 400 von seinen Männern, Nabals Haus anzugreifen. In der Zwischenzeit sprach einer von Nabals Dienern heimlich mit Abigail und informierte sie über alles, was vor sich ging. Er erklärte ihr, dass Nabal David mit Nahrung versorgen sollte, da David ihren Hirten nichts zuleide getan und nichts von ihren Herden gestohlen hatte. Der Diener fürchtete sich vor Nabal, so bat er Abigail, stattdessen mit ihm zu sprechen.

Abigail macht einen Schritt im Glauben

Abigail reagierte schnell und machte einen Schritt im Glauben. Ohne ihrem Mann zu sagen, was sie vorhatte, belud sie mehrere Esel mit Lebensmitteln – Wein, Brot, Schafe, Trockenfrüchte und Getreide – ein vorzügliches Festmahl. Ihr war klar, dass sie eine Konfrontation verhindern musste, um eine Katastrophe über Nabals Haus abzuwenden.

Auf dem Weg zu Nabals Haus begegnete David Abigail mit all den Vorräten für ein Festmahl. Er war angetan von ihrer Schönheit und ihrem Charme und dem unglaublichen Essen, das er vor sich sah. Abigail stieg von ihrem Esel ab und fiel David zu Füßen. In einem leidenschaftlichen Appell flehte sie ihn an, nicht in Blutschuld zu geraten, und sagte ihm zu, dass Gott seine Feinde in Seine Hände nehmen würde, wenn er dieser Bitte nachkäme. Sie prophezeite ihm, dass Gott ihn zum Herrscher über Israel ernennen würde, und bat ihn, seiner Dienerin Abigail zu gedenken, sollte der Herr ihm Erfolg gewähren.

Abigails Bitten überzeugten David, dass es nicht nötig war, ein Gemetzel durchzuführen. „David sagte zu Abigail: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der dich an diesem Tag mir entgegengesandt hat. Und gepriesen sei deine Klugheit, und gepriesen seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit meiner ⟨eigenen⟩ Hand zu helfen! Aber, so wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, der mich bewahrt hat, dir Böses zu tun: wenn du mir nicht eilends entgegengekommen wärest, so wäre dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht ⟨einer⟩, der männlich ist, übriggeblieben.“ 1. Samuel 25,32-34 (ELB)

Als Abigail nach Hause kam, fand sie ihren Mann betrunken und feiernd vor. Sie beschloss klugerweise, ihn erst am Morgen anzusprechen, wenn er wieder nüchtern war. Beim Erwachen erzählte sie ihm, was sie in Missachtung seiner Wünsche getan hatte. Als er dies hörte, erlitt Nabal durch den Schock einen Schlaganfall. Etwa 10 Tage später starb er durch die Hand des Herrn.

Als David von Abigails tragischer Witwenschaft erfuhr, sandte er aus Mitgefühl nach ihr. Abigail hatte ihn vor einer unvermeidlichen Katastrophe bewahrt, und er verlor keine Zeit, um sie um ihre Hand zu bitten. Sie nahm den Antrag mit Dankbarkeit an und reiste zu David, um seine Frau zu werden.

Abigail war eine außergewöhnliche Frau des Glaubens! Sie hörte auf Gott und folgte Seiner Führung, trotz des persönlichen Risikos, das sie einging. Sie musste der größten Herausforderung ihres Lebens nicht allein entgegensehen. Gott war mit ihr und segnete ihre Treue. Er brachte Befreiung, bewahrte David vor einem Gefecht, das er nicht zu führen brauchte, und rettete ihr ganzes Haus vor Nabals Boshaftigkeit.

Was können wir von Abigails Glauben lernen?

Stehst Du gerade vor einer schwierigen oder scheinbar unmöglichen Herausforderung in Deinem Leben? Hast Du diesen Notstand wirklich Gott übergeben, ihn in Seine Hände gelegt und auf Seine Antwort gehört?

Abigail hat in dieser Situation sofort reagiert, obwohl sie damit ein großes persönliches Risiko einging. Sie muss eng mit Gott verbunden gewesen sein, um Ihm für ihre Sicherheit zu vertrauen, aber auch um über David zu prophezeien. Wie nahe sind wir unserem Vater? Können wir aufrichtig sagen, dass wir Ihm vertrauen würden, selbst wenn unser Leben davon abhinge?

Mögen wir wie Abigail sein und unseren Glauben in die Tat umsetzen und darauf vertrauen, dass unser Vater uns führen und durch alle Herausforderungen hindurchbringen wird.

Quelle: Elberfelder Bibel (revidierte Fassung)