Rahab – Alles oder Nichts

von Melanie van den Berg

Wo stehen wir in der Bibel zur Zeit Rahabs?

Mose war gestorben und Josua hatte von Gott den Auftrag erhalten, das Volk Israel in das schon lange verheißene Land Kanaan zu führen. (Hinter ihnen liegen 40 Jahre Wüstenzeit.)

Jetzt soll die Stadt Jericho eingenommen werden und Josua schickt zwei Spione los. Ihr Auftrag: Sie sollen so unauffällig wie möglich die Lage rund um Jericho erkunden.

Die zwei Kundschafter kommen zum Haus Rahabs, ein Haus direkt an der Stadtmauer. Rahab, eine Prostituierte, kennt ihre Stadt und die Einwohner nur zu gut: Jericho, eine wohlhabende Stadt, geschützt durch eine große Mauer und den Fluss Jordan ringsherum. Einwohner, die den Gott Israels nicht fürchten, sondern ihr Vertrauen auf ihren Wohlstand, ihr Umfeld und sich selbst setzen.

Rahab war anders.

Sie glaubte dem Gott Israels und fürchtete Ihn. Sie hatte ebenfalls keine Zweifel daran, dass schon bald das gerechte Gericht Gottes über Kanaan kommen würde. Sie hatte bemerkt, dass Gott sich zu Seinem Volk stellt.

Weder ihre Abstammung noch ihre Lebensweise qualifizierten Rahab zu einer Beziehung mit Gott. Und trotzdem: Sie entscheidet sich, alles auf eine Karte zu setzen. Eine Entscheidung für den Gott Israels und gegen ihr Volk, ihre Herkunft und ihr bisheriges Leben.

Sie entscheidet sich, diese Kundschafter zu schützen und sagt zu ihnen:

Josua 2,11b-13 „Der HERR, euer Gott, ist der wahre Gott oben im Himmel und hier unten auf der Erde. Deshalb flehe ich euch an: Schwört mir jetzt beim HERRN, dass ihr meine Familie und mich verschont, denn ich habe auch euch das Leben gerettet. Bitte gebt mir einen Beweis dafür, dass ich euch vertrauen kann. Lasst meine Eltern und Geschwister und alle ihre Angehörigen am Leben. Rettet uns vor dem Tod!“

Der König von Jericho bekommt von der ganzen Sache Wind und schickt Boten zum Haus Rahabs. Sie werden von Rahab in die Irre geführt. So rettet sie das Leben der Kundschafter, die sie auf ihrem Dach versteckt hält.

Nachdem sie mit den Kundschaftern einen Deal geschlossen hat, lässt sie sie an einem Seil aus dem Fenster. Als Zeichen, das ihr Haus mit allen Bewohnern verschont bleibt, verabredet sie, ein rotes Seil ans Fenster zu hängen.

Rahab zeigt ihren Glauben ganz praktisch. Sie schützt und rettet die Kundschafter, öffnet ihr Haus für ihre ganze Familie und rettet so nicht nur sich selbst, sondern viele aus ihrem direkten Umfeld vor dem sicheren Tod.

Allein durch ihr Vertrauen auf Gott und ihre daraus folgenden Werke verändert sich ihr Leben komplett.

Hebräer 11,31 „Nur weil die Prostituierte Rahab Gott vertraute und Israels Kundschafter freundlich aufnahm, wurde sie nicht getötet wie alle anderen Bewohner von Jericho, die sich Gottes Willen widersetzt hatten.“

Glauben wir „nur“ oder zeigt sich unser Glaube auch in unseren Werken?

Jakobus 2,26 „So wie der Körper ohne den Geist tot ist, so auch der Glaube ohne Taten.“

Sind wir bereit, alles zu riskieren und auf eine Karte zu setzen?

Ich möchte mein ganzes Vertrauen auf Jesus setzen und nichts zurückhalten – so wie Rahab es getan hat.

„… Ich aber und meine Familie, wir wollen dem HERRN dienen.“ (Josua 24,15)

Egal welche Herkunft wir haben, was wir für Erfahrungen in unserem Leben gemacht haben oder welche Wege wir gegangen sind – Jesus kann jedes Leben um 180 Grad wenden – Er braucht nur unser Vertrauen.

Epheser 2,8-10 „Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Durch eigene Leistungen kann ein Mensch nichts dazu beitragen. Deshalb kann sich niemand etwas auf seine guten Taten einbilden. Was wir jetzt sind, ist allein Gottes Werk. Er hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nun, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat.“

Quellen: Bibel – Hoffnung für Alle www.bibelstudium.de / H. Forbes Witherby + M. Leßmann www.lotanner.com / Alonda Tanner