Geistlicher Stillstand in Deiner Berufung?

von Benjamin Fech

„Wie kann das sein, ich bin doch von Gott berufen und habe so viel Prophetien erhalten, aber alles kam zum Stillstand und mir fehlt das Feuer um weiterzumachen?“ Ich denke, einige von uns stellen sich diese Frage und befinden sich gerade in dieser Situation, in der sich gefühlt nichts in Richtung ihrer Berufung bewegt. Ich glaube, dass es dafür verschiedene Gründe geben kann und ich möchte anhand von Philipper 3 darauf eingehen und aufzeigen, was Paulus dazu zu sagen hat.

Wozu ist jeder berufen?

Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen. (Philipper 3,14 HFA)

Paulus sagt hier, dass wir berufen sind, in der Herrlichkeit Gottes zu sein. Das bedeutet, dass jeder Christ, ob schon lange im Glauben oder erst seit gestern, in erster Linie dazu berufen ist, in Gottes Gegenwart zu sein.

Wir sind dazu geschaffen, Ihm zu dienen – bevor wir das Evangelium predigen oder andere geistliche Aktivitäten ausüben. Paulus beschreibt es als „Lauf“, den wir mit ganzer Kraft gehen müssen und das bedeutet, dass es auch Gegenwird gibt. Ansonsten hätte er auch sagen können, dass er gemütlich joggt. Nein, ich denke, er weiß genau wovon er spricht und ich frage mich: Was ist der Gegenwind?

Ich war vor kurzem mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Büro und an diesem Morgen war es sehr stürmisch. Ich trat mit aller Kraft in das Pedal, aber ich bewegte mich kaum. Es war anstrengend. Ich schwitzte enorm und es dauerte viel länger als sonst, um ins Büro zu kommen, aber am Ende kam ich an. War es derselbe Weg? JA. War es dasselbe Ziel? JA. Aber der Widerstand war ein anderer und das ist der Punkt. Auf unserem Weg in Gottes Gegenwart wird es immer wieder Widerstände und Anfechtungen geben, die uns davon abhalten wollen, mit Gott Gemeinschaft zu haben.

Bleibt nicht auf halbem Wege stehen! (Philipper 3,16b HFA)

In Vers 16 schreibt Paulus, dass wir nicht auf halbem Weg stehen bleiben sollen. Das bedeutet, dass es Menschen gibt, die aufgehört haben, zu gehen.

Was sind die Dinge, die uns in unserer Beziehung zu Gott zum Stillstand bringen können?

Ihr Weg führt unausweichlich ins Verderben. Im Grunde leben sie nur für ihre Triebe und Begierden, und statt sich dafür zu schämen, sind sie auch noch stolz darauf. Sie denken an nichts anderes als an das Leben auf dieser Erde. (Philipper 3,19 HFA)

Sobald sich mein Leben nur noch um das Leben auf dieser Erde und das Ausleben von meinen Trieben und Begierden dreht, bin ich in Gefahr, einen geistlichen Stillstand zu erleben. Das ist eine Warnung an jeden Christen.

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; dem widersteht, fest im Glauben, in dem Wissen, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist. (1. Petrus 5,8-9 SLT)

Uns musst bewusst werden, wenn wir uns unserem Fleisch und unseren Begierden hingeben, sind wir ein gutes und leichtes Ziel für den Feind und dann ist ein geistlicher Stillstand fast unvermeidlich. Wenn wir jedoch täglich in Gottes Gegenwart gehen, den Angriffen des Feindes widerstehen und Gott in Seinem Wort suchen und beten, dann werden wir „das Leben in Gottes Herrlichkeit“ (Philipper 3,14 HFA) erleben, was unsere erste und wichtigste Berufung ist.

Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar. (Psalm 23,6 SLT)

Quellen: Bibel – Hoffnung für alle (HFA) Bibel – Schlachter 2000 (SLT)