Ezra

von Heike Staiger

Heute wollen wir uns Esra anschauen und sein Vorbild, wenn es darum geht, Glauben in die Tat umzusetzen.

Esra war nicht nur Priester und ein kundiger Schriftgelehrter – er war auch der Anführer der zweiten Rückführung der Juden aus dem Exil in Babylon. Wir sehen, wie der Herr diesen Mann in mächtiger Weise gebraucht hat!

Unser Schwerpunkt heute liegt auf Esra 8,21-23. Doch bevor wir diese Stelle näher betrachten, wollen wir die Gesamtsituation kurz anschauen.

Ein von Gott verheißenes Wunder

Das Buch Esra beginnt mit einem Wunder und doch von Gott so vorhergesagt – der Rückkehr der Juden aus dem Exil in Babylon1, die von Serubbabel und Jeschua angeführt wurde. Wir erfahren vom Aufbau des Altars, der Wiederaufnahme der Opfer, und dem Beginn des Tempelbaus in Jerusalem. Wir lesen von Widerständen gegen den Aufbau und wie Propheten Gottes aufstehen und den Juden Mut zusprechen, den Bau des Tempels wieder aufzunehmen.2 Wieder regt sich Widerstand und die Sache wird vor König Darius, den König von Persien gebracht. Dieser hilft den Juden und somit kann der Tempelbau vollendet werden. Nun kommt Esra ins Bild … 

Esra führt die Menschen an

Esra zieht mit einem Auftrag und einer Vollmacht von Arthasasta, dem König von Persien, nach Jerusalem. Es ist soweit! Die zweite Rückkehr der Juden nach Jerusalem beginnt! Wir lesen von den Familienoberhäuptern, die mit Esra reisen, und wie stark diese Sippen vertreten sind.  Aber es waren nicht nur viele Menschen, die sich mit ihrer Habe auf den Weg machten. Sie führten außerdem unvorstellbare Reichtümer mit sich, die für das Haus Gottes, den Tempel in Jerusalem bestimmt waren.

Wenn wir uns das vorstellen … Esra und die Schar der Rückkehrer machten sich mit 468 Zentnern Silber, 72 Zentnern silberner Gegenstände, 72 Zentnern Gold und mehr noch auf den Weg.3 Was für eine ungeheure Summe an Reichtümern!

Wir lesen, dass durchaus mit Überfällen, Feinden und Angriffen aus dem Hinterhalt4 zu rechnen war und bei dieser Menge an Schätzen würde sich ein Überfall mehr als lohnen. Die Reise könnte sehr gefährlich für sie werden, auch wegen dem Mitführen ihres Besitzes und der Schätze für den Tempel Gottes. Und dabei dauerte sie vier Monate!5 Welche Verantwortung, diese Schätze nach Jerusalem zu bringen!

Wäre es da nicht die natürlichste Sache der Welt, den König um seine Hilfe zu bitten? Er könnte Soldaten zur Verfügung stellen, die mit ihnen reisen und die Karawane mit all den Schätzen bewachen und schützen – schließlich ging Esra mit einem Auftrag des Königs.

Esra setzt seinen Glauben in die Tat um

Aber Esra handelte nicht nach menschlichem Ermessen! Er setzte seinen Glauben in die Tat um und wir können verstehen, warum er ein Mann war, dessen Leben tiefe Auswirkungen auf sein Volk hatte.

Esra hatte sich geschämt, vom König Hilfe zu ihrer Unterstützung gegen den Feind zu erbitten, denn er sagte zum König: „Unser Gott hält seine schützende Hand über allen, die ihm vertrauen …“ (Esra 8,22b HfA). Ist das nicht eine starke Aussage angesichts der möglicherweise sehr bedrohlichen und gefährlichen Umstände?

Durch sein Handeln zeigt Esra das er glaubt, was er sagt. Er sucht tatsächlich nicht beim König Hilfe, sondern Er vertraut Gott!

Als er mit den Rückkehrern am Fluss Ahawa lagert, fordert Esra die Versammelten auf, zu fasten und zu beten, um Gottes Schutz für diese Reise zu erbitten.6 Gott ist der Hörer des Gebets. Er antwortet und belohnt ihren Glauben! So ist unser Gott. Auch heute!

Da waren tatsächlich Feinde, da waren Räuber, da waren Anschläge auf die Reisenden geplant – aber der Herr hat sie beschützt und sie haben seine Bewahrung erlebt. Nicht durch menschliche Hilfe wurden sie bewahrt, sondern durch Gottes schützende Hand.

„Und die Hand unseres Gottes war über uns, und er errettete uns vor der Hand des Feindes und (der Schar in) dem Hinterhalt am Weg.“ (Esra 8,31b ELB).

Wo suchen wir unsere Hilfe?

Vielleicht stehen auch wir vor Herausforderungen oder schwierigen Umständen, die unlösbar erscheinen …

Wo suchen wir unsere Hilfe? Worauf setzen wir unser Vertrauen? Schauen wir zuerst auf die Hilfe von Menschen? Hoffen wir auf die nächste Gehaltserhöhung, um finanziellen Nöten zu begegnen? Vertrauen wir dem Arzt, dass er die beste Therapie für einen kranken Körper findet? (Damit meine ich nicht, dass wir nicht Hilfe von Menschen z.B. von Ärzten in Anspruch nehmen sollen. Aber es ist ein Unterschied, ob wir auf Menschen vertrauen oder ob wir auf Gott vertrauen und Hilfe durch Menschen empfangen.)

Worauf vertrauen wir?

Mögen wir sein wie Esra, der seinen Glauben umgesetzt hat.

Er hat von Gottes Schutz gesprochen. Dann hat er gebetet und Gott völlig vertraut, dass Er diesen Schutz geben würde!

Unsere Hilfe kommt vom Herrn, dem nichts unmöglich ist!

Quellen:

Elberfelder Bibel (revidierte Fassung) Hoffnung für Alle

1 nachzulesen in Jer. 29,10

2 nachzulesen in Esra 5,1-2 HfA

3 nachzulesen in Esra 8,26-27 HfA

4 nachzulesen in Esra 8,22.31 ELB

5 nachzulesen in Esra 7,9

6 nachzulesen in Esra 8,21