von Benjamin Fech

Was ist Anbetung?

Das alttestamentliche Bild von Anbetung wird durch das hebräische Wort Shachah beschrieben, was so viel wie sich verbeugen bedeutet. Das Bild für Anbetung im Neuen Testament wird durch das griechische Wort Proskuneo wiedergegeben, was so viel bedeutet wie anzubeten, indem man mit dem Gesicht zum Boden niederliegt und Gott Küsse zuwirft. Das Wort Anbetung selbst kommt von dem Wort Würdigung, was Wertschätzung bedeutet. Man kann also mit Sicherheit sagen, dass unsere Anbetung unsere Wertschätzung gegenüber Gott zeigt und unsere Körperhaltung einschließt. Tatsächlich hat Anbetung nichts mit Musik zu tun!  

Wie sieht Deine Wertschätzung für Gott aus? Ehrst Du Ihn nur, wenn Du zum Gottesdienst gehst, oder nimmst Du Ihn in allem wahr, was Du tust? Nimm Dir doch kurz Zeit, um darüber nachzudenken …

Anbetung in allem, was ich tue

Anbetung beginnt mit einer Haltung, aber sie beeinflusst jede Handlung in meinem Leben. Bei der Anbetung geht es nicht nur darum, was ich tue oder wie ich singe – Anbetung beinhaltet alles.

Vor ein paar Jahren hatte ich meiner Schwester versprochen, ihr Auto zu reinigen, aber im Laufe des Tages änderten sich die Pläne und meine Schwester musste früher als geplant abreisen. Ich hatte ihr Auto aber noch nicht geputzt. Als ich nur noch 15 Minuten Zeit hatte, um das Auto zu reinigen, hatte ich keine Lust dazu. Ich war gereizt und gestresst, weil alles so überstürzt war. Schließlich schaltete ich Anbetungsmusik ein und begann, das Auto zu putzen. Dann sprach der Heilige Geist zu mir und sagte mir, dass Er meine Anbetung nicht empfängt. Zuerst verstand ich nicht, was Er sagte, aber als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass Er nicht darüber sprach, dass ich zur Musik sang, sondern bezüglich meiner negativen Einstellung. In diesem Moment hatte ich eine Offenbarung, dass nicht das, was ich tue, sondern die Art und Weise, wie ich Dinge tue, Gott Anbetung bringt. Ich betete sofort und tat Buße für meine falsche Herzenshaltung. Sofort erfüllte Freude mein Herz, und ich lernte eine wichtige Lektion für die kommenden Jahre.

In diesem Moment hatte ich eine Offenbarung, dass nicht das, was ich tue, sondern die Art und Weise, wie ich Dinge tue, Gott Anbetung bringt.

Benjamin Fech

„Aber die Zeit kommt und ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist [aus dem Herzen, dem Inneren] und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Menschen, die Seine Anbeter sein sollen. Gott ist Geist [die Quelle des Lebens, doch unsichtbar für die Menschen], und die Ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Johannes 4,23-24 (übersetzt aus der englischen Amplified Bible)

Im Kontext dieses Abschnitts sehen wir, dass Jesus mit einer Samariterin an einem Brunnen spricht. Diese Frau kam zu einer ungewöhnlichen Stunde, um Wasser zu holen, und sie kam allein. Normalerweise kamen die Frauen früher am Tag und in Gruppen, um Wasser zu holen. Vielleicht gab es einen unerwarteten Bedarf, oder sie war eine Ausgestoßene, die von den anderen Frauen in der Gesellschaft gemieden wurde. „Nach der Tradition würde ein Rabbiner in der Öffentlichkeit nicht mit einer Frau sprechen, nicht einmal mit seiner eigenen Ehefrau. Es war auch sehr ungewöhnlich für eine jüdische Person jener Zeit“, jemand aus Samaria „um einen Gefallen zu bitten oder ein Getränk aus dem Kelch eines Samariters anzunehmen. Jesu Bitte überraschte die Frau wirklich.“ (wörtlich übersetzt von https://enduringword.com/bible-commentary/john-4/)

Jesus sprach zu dieser Frau, weil Er mehr an ihrer Seele interessiert war als daran, der Tradition zu folgen. Das Gleiche gilt für uns heute – Jesus ist mehr an unserer Herzenshaltung interessiert als an dem, was unsere Traditionen uns vorschreiben. 

Jesus sprach zu der Frau über Anbetung im Geist und in der Wahrheit, aber was bedeutet das?

Anbetung im Geist

Jesus sucht nach solchen, die Ihn im Geist anbeten, was nichts damit zu tun hat, dass man zu einem Heiligtum oder einem Kirchengebäude fährt oder in Zungen spricht, sondern dass man sich mit seiner ganzen Seele, seinem Verstand, seinen Gefühlen, seinen Emotionen und seinem Verlangen darauf einlässt, Ihn anzubeten. Ein Herz, das voller Anbetung für Gott ist, wird die meiste Zeit damit verbringen, über Gott zu reden und nachzudenken.

Anbetung in der Wahrheit

Du wirst niemals anbeten was über Dein Verständnis von Gottes Wort hinausgeht. Die leidenschaftlichsten und radikalsten Anbeter sind diejenigen, mit der außergewöhnlichsten Offenbarung über die Würdigkeit Gottes. In der Anbetung stimmen wir mit dem überein, wer Gott ist. Wenn wir Gott anbeten, suchen wir den Dialog und die Beziehung zu Ihm. Wir wollen mit Ihm übereinstimmen.

Mir gefällt die Illustration, die Rick Pino verwendet hat, als er sagte, dass jedes Herz einen Thron in sich trägt und nur eine Person auf diesem Thron sitzen kann. Wenn Angst auf dem Thron sitzt, ist Dein ganzer Blickwinkel von Angst durchdrungen, aber wenn wir Gott anbeten, stimmen unsere Worte mit dem überein, wer Gott ist, und unsere Welt kommt in Übereinstimmung mit Gottes Welt.

Gott sucht Menschen, die Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten, und das muss gezeigt werden.

Anbetung ist Ausdruck

Der Himmel und auch die Hölle wissen beide über das Kreuz Bescheid, aber sie richten ihren Blick auf uns, um zu sehen, wie sehr wir Christus lieben. Es ist irrelevant, wie oft wir sagen: „Ich liebe dich, Jesus.“. Der Himmel und auch die Hölle messen unsere Liebe zu Christus an unserer Anbetung.

Denke einmal über Dein eigenes Leben nach. Zeigt es auf, wie wichtig Dir der Sohn Gottes ist? Wie viel von Deiner Seele, Deinem Verstand, Deinen Gefühlen und Emotionen sind involviert, wenn Du anbetest? Wer sitzt jetzt gerade auf dem Thron deines Herzens und wie sehr stimmst Du mit Gottes Wort überein, wenn Du anbetest?

Ich will niemanden verurteilen. Es ist gewiss nicht einfach, und ich tappe oft selbst in die Falle, dass ich Anbetung zu einem Punkt auf meiner täglichen Checkliste mache, und wenn es abgehakt ist, gehe ich zu anderen Dingen über.

Mögen wir uns weiterhin nach dem Verständnis ausstrecken, dass es bei Anbetung nicht darum geht, was wir machen oder wie lange wir es machen, sondern dass alles, was wir machen, Anbetung ist.

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!“ 1. Korinther 10,31 (ELB)

Anbetung muss der Eckpfeiler unserer Beziehung zu Jesus sein. Von einem Ort der Anbetung aus verstehen wir den Charakter und die Wünsche des Heiligen Geistes – nicht nur für unser Leben, sondern es bringt uns in den Bereich des Prophetischen, um anderen das Herz Jesu zu verkünden und in unserem Lebensstil als Christ praktisch zu werden.

– Dr. Gayle Claxton