4 Freunde und ihr Glaube in Aktion

von Benjamin Fech
basierend auf der Geschichte von Markus 2,1-12

Ich denke, wir alle kennen die Geschichte von dem gelähmten Mann aus Markus 2,1-12 und seiner Heilung. Wir lesen, wie seine Freunde ihn an Seilen durch das Dach des Hauses herunterließen, weil die Menschenmenge dicht gedrängt stand und ein Durchkommen unmöglich war.

Interessanterweise kennen wir die Namen dieser vier Freunde und auch des Gelähmten nicht. Ich denke, dass dies einen bestimmten Grund hat – weil sich dieses Wunder nicht nur auf die Zeit vor 2000 Jahren bezieht, sondern heute noch genauso relevant ist. Das heißt, jeder von uns kann seinen Namen in diese Geschichte einsetzen und sie persönlich durchleben. Jeder von uns könnte einer der vier Freunde sein, genauso wie jeder von uns auch der gelähmte Mann sein könnte. Ich glaube, diese Geschichte ist zeitlos und lehrt uns, wie Glaube in Aktion aussehen kann und soll.

Jesus heilt auch heute noch gelähmte und kranke Menschen und Er rettet auch heute noch Verlorene.

1. Ein unverschämter Glaube

Stell Dir vor, jemand würde heute auf das Haus Deines Arztes steigen und ein Loch ins Dach stemmen, um schneller ins Haus zu gelangen. Ich denke, jeder normale Arzt wäre verärgert und würde die Person auffordern, doch bitte die Tür zu nehmen und zu warten, bis sie aufgerufen wird. Solch ein Verhalten wäre unverschämt. Wer zu spät kommt, muss warten oder wie man so schön sagt: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.

Aber den vier Freunden war es in diesem Moment egal, was die Menschen von ihnen denken würden. Sie wussten, Jesus ist die Chance, vielleicht sogar die einzige Chance, dass ihr kranker Freund geheilt wird und so wurden sie kreativ. Sie brachten den Gelähmten aufs Dach, deckten ein Stück des Daches ab und ließen ihn an einem Seil herunter. In der damaligen Zeit konnten die Flachdächer der Häuser über eine Außentreppe bestiegen werden. Die vier Freunde hatten einen starken Glauben, dass Jesus ihren Freund heilen kann und das zeigte sich an ihrer Entschlossenheit.

2. Ein Glaube der rettet

Markus 2,5 „Als aber Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten:

Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ (SLT – Hervorhebung durch B.F.)

Wir lesen hier, dass der Glaube der Freunde zur Errettung des Gelähmten führte. Sie stellten ihrem Freund Jesus vor. Genauso liegt es auch an uns, Entschlossenheit zu zeigen, dass Jesus sich um Nöte und Gebrochenheit von Menschen kümmert und somit jede Gelegenheit zu nutzen, die wir haben, um die Menschen mit Jesus bekannt zu machen.

Ich erinnere mich an einen Jugendlichen, dem ich vor sieben Jahren auf der Straße von Jesus erzählt habe. Aus einem angedachten kurzen Gespräch wurden drei Stunden und daraus entstand eine Freundschaft. Ich nahm den Jugendlichen mit in meinen Alltag und wir begannen, die Bibel zusammen zu lesen und zu beten. Darüber hinaus lernte er noch andere Christen in den Jugendgottesdiensten kennen, zu denen ich ihn mitnahm. Doch dann kam eine Zeit, in der der Kontakt von dieser Person abgebrochen wurde und ich über mehrere Jahre nichts mehr von ihm gehört, geschweige gesehen habe. Letztes Jahr traf ich ihn auf überraschende Art und Weise wieder und er erzählte mir, dass er sich für Jesus entschieden hat und sein Leben jetzt ändert. Er meinte: „Benjamin, dass du mir vor sieben Jahren von Jesus erzählt hast, war das Beste, was mir im Leben passiert ist. Danke dir“. Er hat sich Anfang des Jahres taufen lassen und Gott hat sein Leben sichtbar verändert.

Dieses Zeugnis ermutigt mich, heute jede Gelegenheit zu nutzen, um anderen Menschen Jesus vorzustellen, denn Jesus rettet immer noch und wenn es sieben Jahre dauert. Ich hoffe, dass dieses Zeugnis auch Dich ermutigt.

3. Ein Glaube der heilt

Markus 2,11-12 „Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim! Und er stand sogleich auf, nahm seine Liegematte und ging vor aller Augen hinaus, sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen!“ (SLT)

Es war der Glaube und die Entschlossenheit der vier Freunde, die zur geistlichen Errettung und physischen Heilung des Gelähmten führten. Das ist ein wunderbares Beispiel, wie Gott unseren Glauben gebrauchen kann, um Freunde, Familienmitglieder oder auch andere Menschen zu heilen. Aber es braucht einen Glauben, der aktiv und entschlossen ist, dass Jesus die einzige Chance für diese Person ist.

Es stellt sich mir die Frage, ob wir bereit sind, für unsere Liebsten zu beten, und wenn nötig auch zu fasten, damit sie errettet und geheilt werden. Sind wir bereit, sie an einen Ort einzuladen oder einen Ort zu schaffen, an dem Jesus ihnen begegnen kann? Sind wir bereit, ihnen ein Freund zu sein, der glaubt, selbst wenn alles verloren und aussichtslos scheint?

Lasst uns von dieser Geschichte lernen, dass der aktive/kühne Glaube eines Freundes jemandem, der Jesus noch nicht kennt und /oder krank ist, Errettung und Heilung bringen kann.

“Faith has to look like something” – Rev. Suzette Hattingh „Glaube muss sichtbar werden” – Rev. Suzette Hattingh