von Rev. Gayle Claxton
Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, einfach weil es Erfahrungen sind, die ich über mehrere Jahre hinweg machen musste.
Ich bin in diesem Jahr seit 38 Jahren vollzeitlich im Dienst und habe vor etwa fünf bis sechs Jahren eine Phase in meinem Leben durchgemacht, in der ich alles über mein Leben, meinen Dienst und darüber, wer ich wirklich war und wohin ich im Leben gehen wollte, in Frage gestellt habe.
Am Anfang ging es wirklich sehr langsam los, ohne dass ich überhaupt gemerkt habe, was für ein großer Sturm auf mich zukommen würde. Wenn ich jetzt zurückblicke und alles klar sehe, frage ich mich, wie ich das nicht kommen sehen konnte. Aber die Wahrheit ist, dass ich es nicht gesehen habe. Und als der Sturm kam, schlug er mit voller Wucht zu! Es war ein Schlag nach dem anderen. Als ich gerade dachte, ich könnte meinen Kopf über das Wasser heben, kam der nächste Schlag. So ging es weiter mit Monaten unerbittlicher Vorwürfe, Ablehnung, Missverständnissen und einem absoluten Gefühl der Einsamkeit. Ja, natürlich hatte ich Menschen, die das mit mir durchgestanden und mich im Gebet getragen haben, und ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Aber das bedeutete nicht, dass ich nicht den Finger des Anklägers spürte, der mich, wie das Wort Gottes sagt, Tag und Nacht anklagte. Es bedeutete nicht, dass in den frühen Morgenstunden, wenn ich nicht schlafen konnte, Einsamkeit und Kummer nicht mein Herz ergriffen. Oftmals wachte ich morgens auf und es lag mir bereits schwer im Magen und ich fragte mich, welcher Sturm mich heute in diesem bereits angeschlagenen Zustand treffen würde. Die Schlachten waren unerbittlich, ebenso wie die ungerechtfertigte Kritik und das Gerede, das ebenfalls die Runde machte.
Bevor Fragen auftauchen, möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich keine Sünde oder unmoralisches Verhalten begangen habe. Ich habe kein Geld gestohlen oder mich meiner Berufung und dem Heiligen Geist widersetzt. Ich befand mich einfach in einem Kampf um meine Berufung und mein Überleben.
Es ist wahr, dass viele dieser Stürme entstanden, weil ich zu meiner Beziehung zum Herrn und zu meinem moralischen Kompass Stellung bezog. Dies war für mich nicht verhandelbar. Aber nur weil ich innerhalb meiner moralischen Vorstellungen handelte und dem Herrn diente, war der Kampf nicht weniger heftig.
Es ist auch wahr, dass ich zum Sturm beigetragen habe, wenn ich aus Wut und Frustration handelte und dies mit „Ich bin auch nur ein Mensch“ oder „Gott, ich halte das nicht mehr aus!“ rechtfertigte. So nahm ich meine Antworten selbst in die Hand und reagierte auf Situationen, so dass in vielen Fällen nur noch mehr Öl ins Feuer gegossen wurde.
Während die Kämpfe täglich tobten, geriet ich immer tiefer in ein Tal. Ich sah keinen Ausweg mehr, aber trotz allem weigerte ich mich, meine Beziehung zum Herrn aufzugeben. Also nahm ich mir jeden Morgen bewusst Zeit, um mir das Wort Gottes laut vorzulesen. Ich tat es, um mir zu helfen, dass ich fokussiert bleiben würde – auch wenn es oft so war, als würde ich die Zeitung lesen. Aber ich tat es, im Wort Gottes ist Leben! Ich verbrachte Zeit im Gebet – auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sich nichts änderte. Ich tat es Tag für Tag und wusste, dass dies meine einzige Hoffnung in dieser Zeit der Not war.
Immer wieder sprach der Herr zu mir: „Auch wenn du durch das Tal des Todesschattens gehst, brauchst du kein Unglück zu fürchten“, und jeden Tag betete ich: „Herr, wie lange ist dieses Tal …“ Ich bin sicher, dass einige von euch, die dies gerade lesen genau wissen, was ich meine.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der die Kämpfe immer noch tobten, hörte ich wieder die Stimme des Heiligen Geistes in meinem aufgewühlten Herzen, die sagte: „Friede sei mit dir.“ In diesem Moment sprach ich zu meinem Geist und sagte „Sei still im Frieden Jesu.“ Es war, als ob in diesem
Moment das Licht anging. Der Kampf tobte immer noch, aber mein Herz war ruhig. Von diesem Moment an begann Gott, mir tiefe Offenbarungen aus Seinem Wort mitzuteilen.
Und nicht nur das: Als ein Friede wie ein Strom über meine Seele und Gefühle kam, den ich nicht erklären kann, begann Gott auch Sein Werk der Wiederherstellung an und in meinem Herzen. Das war schmerzhaft, denn es bedeutete, dass ich mich sah, wie ich war, und dass Gott mich zu einer besseren Version meiner selbst machte. Im Schmerz der Stürme, in der völligen Isolation der Einsamkeit begann der Heilige Geist an mir zu arbeiten und verwandelte meinen Schmerz in Freude, meinen Kummer in Lachen. – Er begann, eine bessere Version von mir zu schaffen, während ich mich im Tal befand, so dass die Menschen, wenn die Zeit für den Berggipfel gekommen war, Jesus sehen würden! Es war ein Prozess, ein langer Prozess und ich habe mich oft gefragt, warum ist das geschehen? Ich stelle mir diese Frage nicht mehr. Ich bin einfach nur dankbar, dass Gott in Seiner Liebe und Güte zu mir gekommen ist und auf einer persönlichen Ebene in mich investiert hat, wie es kein Mensch hätte tun können, und deshalb ist die Veränderung zu Seiner Ehre!
Ich möchte Dich ermutigen – ganz gleich, wie viele Jahre Du schon mit dem Herrn unterwegs bist – Gott investiert in Dich, um Dich Jesus ähnlicher zu machen, d.h. zu einer besseren Version von Dir selbst zu machen. Auch wenn das Wasser wütet und die Meere toben und der Finger der Anklage auf Dich gerichtet ist – das Werk am Kreuz ist für Dich und für mich vollbracht worden, aber wir müssen bereit sein, durch Anbetung und Gebet voranzugehen und unseren Geist mit dem Heiligen Geist zu verbinden. Und wenn Du auf der anderen Seite herauskommst, werden die Menschen eine bessere Version von Dir sehen, weil Du Jesus hast!
Bleib dran, gib nicht auf, so wie ich bereit war, es zu tun – das Tal ist nur für eine bestimmte Zeit – die Berggipfel werden kommen, denn Gott ist treu und Er, der ein gutes Werk in Dir begonnen hat wird es vollenden (wenn Du es zulässt).
Fasse Mut und wisse, dass Du in Deinem Kampf nicht allein bist – und dass es für uns alle eine Hoffnung und eine Zukunft in Jesus Christus, unserem Herrn und Retter, gibt.